Management-Wissensspeicher

Projektmanagement-Glossar

Management-Wissensspeicher

Projektmanagement-Glossar

Die folgende Liste enthält kurze Definitionen zu Fachbegriffen des IT-Projektmanagements. Hierbei wurden auch wichtigere englischsprachige Begriffe mit angegeben sowie für das Projektmanagement relevante Konzepte und Methoden des Software Engineering einbezogen. Bei Projektplanungsmethoden, insbesondere der Netzplantechnik, wurden teilweise auch die im Projektmanagementtool Microsoft Project verwendeten Begriffsbezeichnungen angegeben, soweit diese von dem im deutschen Projektmanagement üblichen Begriffsgebrauch abweichen. Als Leiter von IT- und Softwareprojekten sollte man mit dem in dieser Liste aufgeführten Vokabular vertraut sein.

90%-Syndrom
Gefahr der Überschätzung des Fertigstellungsgrades eines Arbeitspakets. Der Bearbeiter gibt an, ein Arbeitspaket zu 90 % erledigt zu haben, der wahre Arbeitsfortschritt liegt jedoch darunter.
Ablaufplanung
Zeitliche und logische Anordnung der Arbeitspakete eines Projektes. Das Ergebnis der Ablaufplanung ist der Netzplan.
Abnahme
Juristisch definierter Vorgang, bei dem der Auftraggeber die Annahme des Produkts erklärt. Das abgenommene Produkt geht in das Eigentum des Auftraggebers über.
Abnahmekriterien (Acceptance Criteria)
Anforderungen, die ein Produkt nachweisbar erfüllen muß, bevor es von den Kunden akzeptiert wird.
Abnahmetest (Acceptance Test)
Systemtest des Auftraggebers, bei dem in der tatsächlichen Einsatzumgebung die Übereinstimmung mit den Abnahmekriterien überprüft wird. Ein bestandener Abnahmetest ist Voraussetzung für die Akzeptanz des Produkts durch die Kunden.
Absichtserklärung (Letter of Intent LOI)
Verbindliche Erklärung des Kunden/Auftraggebers zur Durchführung eines Vorhabens im Vorgriff auf einen noch abzuschließenden Vertrag. Hiermit soll dem Auftragnehmer die rechtzeitige Einleitung terminkritischer Aktivitäten ermöglicht werden, wenn die Vertragsverhandlungen noch nicht vollständig abgeschlossen sind.
Alphatest
Erster Test des vollständigen Softwareprodukts durch die Benutzer. Alphatests werden normalerweise im Betrieb und auf den Rechnern des Softwareherstellers durchgeführt.
Anfang-Anfang-Beziehung (AA) (Anfangsfolge)
Abhängigkeitsbeziehung zwischen zwei Vorgängen in einem Netzplan. Der Nachfolger beginnt frühestens, wenn der Vorgänger beginnt, bzw. bei Angabe eines Zeitabstands entsprechend zeitlich versetzt.
Anfang-Ende-Beziehung (AE) (Sprungfolge)
Abhängigkeitsbeziehung zwischen zwei Vorgängen in einem Netzplan . Ein Vorgang kann frühestens enden, wenn sein Vorgänger anfängt.
Anforderungsdefinition (Systemanalyse)(Requirement Engineering)
Teilprozeß am Beginn der Software-Entwicklung; umfaßt alle Tätigkeiten, um die Anforderungen an ein neues Produkt zu ermitteln, zu analysieren und zu beschreiben.
Anordnungsbeziehung
Art der Beziehung zwischen zwei miteinander verknüpften Vorgängen eines Netzplans. Die Anordnungsbeziehung wird zwischen den Anfangs- und Endpunkten der beiden Vorgänge definiert. Standardmäßig wird von einer Ende-Anfang-Beziehung ausgegangen.
Arbeitspaket (Work Package)
Teil eines Projektes, der im Projektstrukturplan nicht weiter aufgegliedert ist. Ein Arbeitspaket kann auf einer beliebigen Gliederungsebene liegen. Um das Projektziel zu erreichen, ist die Abarbeitung aller Arbeitspakete nötig. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Arbeitspakete häufig auch mit "Aufgabe", "Aktivität" oder "Vorgang" bezeichnet.
Arbeitspaketverantwortlicher
Ansprechpartner für den Projektleiter bei der Durchführung eines Arbeitspakets. Der AP-Verantwortliche muss nicht unbedingt alle Arbeiten selbst durchführen.
Architektur
Struktur und gegenseitige Beziehungen der Systemkomponenten, einschließlich der Schnittstelle zur Systemumgebung.
Aufwand
Anzahl der Arbeitsstunden, der Personentage, der Personenmonate (PM) oder der Personenjahre (PJ) für alle direkten Tätigkeiten in einem Projekt (in IT-Projekten normalerweise: Definition, Entwurf, Codierung, Tests, Inspektionen, Dokumentation und Projektleitung).
Aufwandsschätzung
Abschätzung des zur Bearbeitung des Projekts oder einzelner Arbeitspakete notwendigen Aufwandes (100% "reine Projektarbeit") sowie der Anzahl der erforderlichen Bearbeiter. In der Praxis basiert die Aufwandsschätzung vor allem auf der Erfahrung der beteiligten Mitarbeiter und ist die Grundlage für die Kapazitäts- und Terminplanung.
Basiskonfiguration (Baseline)
Ein im Entwicklungsprozess erarbeitetes, überprüftes und genehmigtes Teil- oder Zwischenergebnis, das als Bezugsbasis für die weiteren Arbeiten dient. Eine Basiskon-figuration kann nur nach einer neuerlichen Überprüfung und Genehmigung geändert werden.
Basisplan
Der ursprüngliche Projektplan, anhand dessen der Projektfortschritt verfolgt wird. Der Basisplan enthält die zu Beginn des Projekts eingeplanten Termine, Ressourcen und Kosten der Projektaktivitäten.
Betatest
Erprobung eines Softwareprodukts bei ausgewählten oder besonders interessierten Pilotkunden in deren eigener Einsatzumgebung. Betatests sind normalerweise die letzten Tests vor der Markteinführung bzw. Betriebsfreigabe.
Bottom-up-Methode
Vorgehensweise, bei der mit der hierarchisch tiefsten Systemkomponente begonnen und anschließend zu den höheren Ebenen fortgeschritten wird.
Brainstorming
Kreativitätstechnik, um durch Sammeln und wechselseitiges Assoziieren von spontanen, verbal vorgetragenen Einfällen von Mitarbeitern in einer Gruppensitzung die beste Lösung eines Problems zu finden.
Brainwriting
Kreativitätstechnik, um durch Sammeln und Assoziieren von spontanen, schriftlich formulierten Einfällen von Mitarbeitern in einer Gruppensitzung die beste Lösung eines Problems zu finden.
Business (Process) Reengineering
Managementprinzip, durch das Unternehmen und ihre Geschäftsprozesse ingenieurmäßig gestaltet werden, wobei insbesondere moderne Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik genutzt werden.
CASE
Computerunterstützte Software-Entwicklung (Computer Aided Software Engineering), d.h. Einsatz von CASE-Werkzeugen, um die Entwicklung von Softwaresystemen zu verbessern und zu automatisieren.
CASE-Werkzeug
Software-Produkt, das eine oder mehrere Aufgaben unterstützt, die üblicherweise und speziell im Rahmen einer Software-Entwicklung erledigt werden müssen, z.B. Erfassen, Verwalten und Simulieren von Petri-Netzen. (CASE- Tool)
Clean Room
Software-Entwicklungsprozess, der formale Produktmodelle, Reviews und statistische Software-Qualitätssicherung benutzt, um qualitativ sehr hochwertige Produkte zu schaffen.
COCOMO
Umfassendes parametrisches Software-Schätzmodell, das von B. Boehm an der University of Southern California entwickelt wurde. (Constructive Cost Model)
Dauer/Arbeitsdauer
Die reine Arbeitsdauer, die zur Erledigung eines Vorgangs benötigt wird, d. h. arbeitsfreie Zeiten, Feiertage und Urlaub bleiben dabei außer Betracht.
Durchführbarkeitsstudie
Studie zur Erarbeitung einer Empfehlung, ob ein geplantes Projekt nach Prüfung der fachlichen, personellen und ökonomischen Durchführbarkeit realisiert werden soll oder nicht.
Einfluss-Projektorganisation
Besondere Form der Rahmenorganisation. Für die Dauer eines Projektes wird die bestehende Linienorganisation um die Stabsfunktion eines Projektkoordinators erweitert. Der Projektkoordinator besitzt keine Entscheidungs- und Weisungsbefugnis gegenüber den Linienfunktionen.
Ende-Anfang-Beziehung (EA)
Normale Abhängigkeitsbeziehung zwischen zwei Vorgängen in einem Netzplan (Normalfolge). Das Ende des Vorgängers bestimmt den frühesten Beginn des Nachfolgers. Zwischen dem Ende des Vorgängers und dem Beginn des abhängigen Nachfolgers kann zusätzlich ein positiver oder negativer Zeitabstand bestehen.
Ende-Ende-Beziehung (EE)
Abhängigkeitsbeziehung zwischen zwei Vorgängen in einem Netzplan (Endfolge). Der Nachfolger endet frühestens, wenn der Vorgänger beendet ist, bzw. bei Angabe eines Zeitabstands entsprechend zeitlich versetzt.
Entscheidungsgremien
Instanzen der Projektorganisation wie z.B. Lenkungsausschuss, Steuerungskreis, Controlling-Ausschuss usw. Entscheidungsgremien sind i.d.R. dafür zuständig, projektübergreifende Konflikte zu lösen und Prioritäten zu vergeben.
Evolutionäres Vorgehensmodell
Stufenweise Entwicklung eines Produkts in mehreren Versionen; ausgehend von einem eingeschränkten Produktentwurf wird zunächst ein Kernsystem (Nullversion) erstellt. Die Weiterentwicklung erfolgt anhand der gemachten Erfahrungen mit den bisher entwickelten Systemversionen.
Fertigstellungsgrad
Prozentsatz, zu dem die Arbeiten an einem Arbeitspaket abgeschlossen sind.
Fortlaufende Dauer/Gesamtdauer
Der Zeitraum der für die Bearbeitung eines Vorgangs kalendermäßig (einschließlich arbeitsfreier Zeiten) benötigt wird.
Freie Pufferzeit
Zeit, um die sich ein Vorgang verzögern kann, ohne die Termine nachfolgender Vorgänge im Projekt zu beeinflussen.
Funktionspunkt (FP)
Maßeinheit für den Funktionsumfang eines Softwaresystems auf Basis der Kundenanforderungen im Lasten- und Pflichtenheft. Grundlage für die Schätzung des Projektaufwands.
Gantt-Diagramm
Nach Henry L. Gantt benanntes Balkendiagramm, das den Arbeitsfortschritt der einzelnen Projektaktivitäten entlang einer Zeitachse zeigt. Wichtiges Hilfsmittel zur Terminplanung und -kontrolle.
Gemeinkosten
Indirekte Kosten, die nicht direkt einem Projekt zugeordnet werden können und daher pauschal auf alle Projekte umgelegt werden.
Gesamtpufferzeit
Zeit, um die sich ein Vorgang verzögern kann, ohne den Endtermin des Projekts zu beeinflussen. Differenz zwischen dem spätesten und dem frühesten Anfang eines Vorgangs.
Implementierung
Teilprozess der Software-Entwicklung im Anschluß an den Produktentwurf; umfasst den Modulentwurf, die Codierung, den Modultest und die Modulintegration, einschließlich Integrationstest.
Inkrementelles Vorgehensmodell
Stufenweise Entwicklung eines Produktes in mehreren Versionen; ausgehend von einem vollständigen Produktentwurf wird zunächst ein Kernsystem (Nullversion) entwickelt. Anhand des Produktentwurfs und der gemachten Erfahrungen mit den bisher entwickelten Systemversionen erfolgt die Weiterentwicklung.
Inspektion
Manuelle, formalisierte Prüfmethode, bei der Dokumente (z. B. Pflichtenheft, Systementwurf, Programmcode, Testpläne u. ä. m.) durch einen oder mehrere Gutachter im Detail überprüft werden, um Fehler, Verstöße gegen Standards und andere Probleme zu entdecken und durch den Autor beheben zu lassen.
Integrationstest
Nach der Implementierung einzelner Systemkomponenten erfolgt nach einer Integrationsstrategie eine Integration zum Gesamtsystem. Der Integrationstest ist ei-ne Testaktivität, die begleitend zur Integration das korrekte Zusammenarbeiten der einzelnen Systemkomponenten überprüft.
ISO 9000
Normenwerk, das einen organisatorischen Rahmen zur Qualitätssicherung von materiellen und immateriellen Produkten bezogen auf das Auftraggeber-Lieferanten-Verhältnis festlegt.
Joint Application Design (JAD)
Entwicklungsmethodik, bei der die Anforderungen an ein System in strukturierten Sitzungen von Benutzern und Entwicklern gemeinsam festgelegt werden.
Kernteam (=Projektteam)
Projektmitarbeiter, die zusammen mit dem Projektleiter für die Projektdurchführung verantwortlich sind.
Kick-Off-Sitzung (= Projekt-Kick-Off)
Erstes Treffen von Projektleiter, Projektteam und Auftraggeber zur Initialisierung eines Projektes. Dabei werden der Projektauftrag, Projektziele, -inhalte, -termine und deren Rahmenbedingungen besprochen und die Teammitglieder miteinander bekannt gemacht.
Knoten
Feld in einem Netzplandiagramm, das einen Vorgang repräsentiert.
Komponente
Zusammenstellung von Programmen und Modulen, die eine einzelne, genau bestimmte technische oder wirtschaftliche Funktion ausführen. Beispiele für Komponenten sind etwa der Scheduler eines Betriebssystems oder der Parser eines Compilers.
Komponentenbasierte Softwareentwicklung
Schnelle Entwicklung von Anwendungen durch Kombination und Integration vorgefertigter, wiederverwendbarer Halbfabrikate, die unabhängig von unterschiedlichen Entwicklern in unterschiedlichen Sprachen entwickelt wurden.
Konfiguration
Menge der Einzelelemente, aus denen ein Produkt in einer speziellen, zu einem bestimmten Zeitpunkt gültigen, Ausprägung aufgebaut ist. Die Einzelelemente umfassen alle physikalisch greifbaren Ergebnisse einer Entwicklungsaufgabe, beispielsweise Anforderungsdokumente, Spezifikationen, Funktionspunktzählungen, Testfälle, Quellcode, Datenträger usw.
Konfigurationsmanagement
Prozess der Bestimmung und Verwaltung vollständiger und korrekter Produktkonfigurationen sowie der Änderungssteuerung und -überwachung während des gesamten Lebenszyklus, so dass Zusammenhänge und Unterschiede zwischen verschiedenen Konfigurationen erkennbar sind und auf frühere Konfigurationen jederzeit zugegriffen werden kann. (Configuration Management CM)
Kostentreiber
Einflussgrößen, die den Umfang der für ein Projekt notwendigen Ressourcen bestimmen.
Kritischer Weg
Folge von Vorgängen, die nacheinander ohne Verzögerung durchgeführt werden müssen, wenn das Gesamtprojekt fristgerecht abgeschlossen werden soll.
Lastenheft
Fachliches Ergebnisdokument der Planungsphase, manchmal auch (grobes) Pflichtenheft genannt; häufig auch Teil einer Durchführbarkeitsstudie.
Lebenszyklus
Gesamte Lebensdauer eines Produkts von seiner Entwicklung (Geburt) über seinen Betrieb bis hin zu seiner »Außer-Betriebnahme« (Tod). (life cycle)
Lebenszyklusmodell (Phasenmodell)
Standardisierter Projektstrukturplan der in zeitlich voneinander abhängige Abschnitte gegliedert ist. Diese können sequentiell aufeinander folgen oder sich überlappen. Beispiel: Analyse - Konzept - Entwicklung - Realisierung - Test.
Lernkurve
Schrittweise Verbesserung von Produktivität und Qualität eines Arbeitsprozesses (Fertigung, Entwicklung) über die Zeit hinweg. Auch für Software-Projekte empirisch nachgewiesen.
Matrix-Projektorganisation
Besondere Form der Rahmenorganisation. Mischform zwischen reiner Projektorganisation und Einfluss-Projektorganisation. Verantwortung und Befugnisse sind zwischen Projektleiter und den beteiligten Linienfunktionen aufgeteilt.
Meilenstein
Zeitpunkt, zu dem ein wichtiges Arbeitsergebnis fertiggestellt sein soll oder eine festgelegte Tätigkeit beginnen soll. Meilensteine sollen überprüfbar, kurzfristig und gleichverteilt sein. Oft wird der Projektbeginn ebenfalls durch einen Meilenstein markiert. Ein Meilenstein hat immer die Dauer = 0 Tage.
Meilenstein-Trend-Analyse
Instrument für das Termin-Controlling eines Projektes: An regelmäßigen Berichtszeitpunkten wird die Terminplanung des Projektes durch die Abfrage von Meilensteinterminen graphisch neu erfaßt. Aus dem Kurvenverlauf läßt sich ein Trend über die Termintreue des Projektes ableiten.
Mengenmethode
Methode zur Bewertung des Fertigstellungsgrades von Projektaktivitäten: Ein Arbeitspaket ist in eine Menge von gleichartigen Objekten mit jeweils demselben Arbeitsaufwand untergliedert (z.B. 30 etwa gleichartige Graphiken). Aus der Anzahl der fertiggestellten Objekte läßt sich der Fertigstellungsgrad schätzen. Damit wird das sog. "90%-Syndrom" vermieden.
Metrik
Quantitative Größen, mit denen technische oder wirtschaftliche Merkmale von Prozessen, Ressourcen und Produkten, die für das Projektmanagement interessant sind, gemessen und vorhergesagt werden.
Multiprojektmanagement
Aufgabe des Multiprojektmanagements ist es, mehrere Einzelprojekte so zu koordinieren (z.B. hinsichtlich der benötigten Ressourcen), dass das Ge-samtergebnis aller Projekte hinsichtlich der Unternehmensziele ein Optimum ergibt.
Nachfolger
Vorgang, der erst nach dem Anfang oder Ende eines anderen Vorgangs anfangen oder enden kann.
Netzplan
Grafische Darstellung des Projektverlaufs, aus dem die logischen Abhängigkeiten zwischen den Teilaufgaben (Arbeitspakete, Arbeitsvorgänge) im Projekt sowie deren zeitliche Lage und Dauer ersichtlich werden. Dabei werden – ähnlich wie in einem Flussdiagramm – die Teilaufgaben als Rechtecke und deren gegenseitige Abhängigkeiten als Pfeile dargestellt. (manchmal auch: PERT Chart)
Netzplantechnik
Rechenmethode zur Ermittlung der frühestens möglichen sowie spätestens notwendigen Anfangs- und Endzeitpunkte der Arbeitspakete, der Pufferzeiten und des kritischen Weges.
Organigramm
Gibt in grafischer Form an, welche Positionen es in der Organisation gibt, wie diese in verschiedenen Einheiten gruppiert sind und wie die formale Autoritätshierarchie angeordnet ist.
Parallelisiertes Vorgehensmodell
Durch organisatorische und technische Maßnahmen wird versucht, die einzelnen Entwicklungsaktivitäten zu parallel zu bearbeiten, wobei alle betroffenen Personengruppen in einem Team zusammenarbeiten (Concurrent Engineering, Simultaneous Engineering, Parallel Engineering).
Pflichtenheft
Teil einer Produkt-Definition, oft auch alleiniges Anforderungs-Dokument. Oft nur verbal beschrieben.
Phase
Zusammenfassung von Projektaktivitäten nach zeitlichen, begrifflichen, technischen und/oder organisatorischen Kriterien.
Planung
Systematisches, zukunftsbezogenes Durchdenken und Festlegen von Zielen sowie der Wege und Mittel zur Erreichung der Ziele.
Produkt
In sich abgeschlossenes, für einen internen oder externen Kunden bestimmtes Ergebnis eines erfolgreich durchgeführten Projekts (Endprodukt), Teilprojekts oder Ar-beitsprozesses (Zwischenprodukte). Der Begriff Produkt stellt – im Gegensatz zum Begriff System – die Betrachtung von "außen", aus Kundensicht, in den Mittelpunkt.
Produkteinführung
Teilprozess von Softwareprojekten im Anschluss an die Produkterprobung. Der Auftraggeber installiert das abgenommene Produkt, schult die Benutzer und nimmt das Produkt in Betrieb.
Produktentwurf
Teilprozess der Software-Entwicklung im Anschluss an die Produktdefinition, im Vorfeld der eigentlichen Programmierung; Aufgabe ist die Konzeption einer Softwarearchitektur und die Spezifikation der Softwarekomponenten unter Einsatz von geeigneten Methoden, Konzepten und Werkzeugen.
Produkterprobung
Letzter Teilprozess der Software-Entwicklung im Anschluss an die Implementierung. Umfasst den Systemtest und den Abnahmetest. Nach Abschluss der Erprobung kann das Produkt ausgeliefert und eingeführt werden.
Produktivität
Quotient aus produzierten Ergebnissen und eingesetzten Ressourcen. Anstatt der produzierten Ergebnisse kann auch der Produktwert, d.h. der Wert, den das Produkt für den Benutzer hat, verwendet werden.
Projektabschluss
Letzte Phase des Projektlebenszyklus, in der das Projektergebnis an den Auftraggeber übergeben, die Projektorganisation aufgelöst und ein Resümee aus dem zurückliegenden Projektverlauf gezogen wird (zur Erfahrungssicherung für zukünftige Projekte). Nach dem Projektabschluss ist das Projekt offiziell zu Ende.
Projektabschlussbericht
Bericht des Projektleiters mit einer Zusammenfassung des Projektverlaufs.
Projektabschluss-Sitzung (=Post Mortem)
Letzte Sitzung des Projektteams, in der die Erfahrungen aus der Projektarbeit diskutiert werden. Ferner wird festgelegt, wer über den Projektabschluss und dessen Ergebnis informiert werden soll.
Projektcontrolling
Projektüberwachung und Projektsteuerung: Ziel ist es, Probleme während der Projektabwicklung möglichst frühzeitig zu erkennen, um notwendige Steuerungsmaßnahmen ergreifen zu können.
Projektleiter
Führungskraft, die einem Projekt vorangestellt wird, um die gegenseitige Abstimmung sicherzustellen. Der Projektleiter besitzt in der Regel fachliche Autorität für bestimmte Entscheidungen, aber keine disziplinarischen Vollmachten gegenüber den Mitarbeitern der betreffenden Einheiten.
Projektmanagement
Projektmanagement ist eine Führungskonzeption, die dazu dient, Projekte zielorientiert und effizient abzuwickeln. Dazu gehören organisatorische, methodische und zwischenmenschliche Aspekte.
Projektmanagementhandbuch
Dokumentation grundlegender Festlegungen zur einheitlichen Anwendung von Projektmanagement in einem Unternehmen.
Projektmanagementsoftware
Hilft dem Projektleiter bei der Anwendung von Planungs- und Controlling-Methoden, ersetzt jedoch nicht den gesunden Menschenverstand.
Projektmanager
Leitet ein Projektteam; besitzt fachliche und disziplinarische (zusammen mit den Führungskräften der funktionsorientierten Einheiten) Autorität über die Mitglieder des Teams.
Projektorganisation
Die Projektorganisation besteht primär aus dem Auftraggeber, dem Projektleiter und dem Projektteam, kann jedoch den Erfordernisssen entsprechend um weitere Kontroll- und Entscheidungsgremien erweitert werden. Mit dem Ende des Projektes wird die Projektorganisation aufgelöst.
Projektphasen
Zeitlich voneinander abhängige Abschnitte eines Projektablaufs. Beispiel: Analyse - Konzept - Entwicklung - Realisierung – Test.
Projektstrukturplan (PSP)
Hierarchische Gliederung des Projekts in plan- und kontrollierbare Teilaufgaben (Arbeitspakete, Arbeitsvorgänge). Die Darstellung erfolgt entweder grafisch in einer Baumstruktur oder in Form einer gegliederten Liste. (Work Break¬down Structure WBS)
Prototyp
Provisorisches Software-System, das während der Anforderungsdefinition oder des Produktentwurfs erstellt wird, um Anforderungsfragen zu klären, Anforderungen zu veranschaulichen oder Lösungsprinzipien zu simulieren.
Prototyping
Prozess, bei dem frühzeitig ablauffähige Modelle (Prototypen) des zukünftigen Produkts erstellt und getestet werden, um Ideen zu überprüfen, zu experimentieren und die Konzeption des Endprodukts zu unterstützen.
Prozess
Abfolge sich wiederholender, miteinander verknüpfter Aktivitäten zur Erstellung von Produkten oder Leistungen.
Qualität
Gesamtheit der Merkmale eines Produkts bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Anforderungen zu erfüllen.
Qualitätssicherung
Alle geplanten, systematischen Aktivitäten zur Schaffung des erforderlichen Vertrauens (insbesondere bei den Kunden), dass ein Produkt oder Service die Qualitätsanforderungen erfüllen wird.
Rahmenorganisation
Zusammenwirken von Projekt- und Linienorganisation. Mögliche Formen sind: Projektleitung in der Linie, Einfluss-Projektorganisation, Matrix-Projektorganisation und reine Projektorganisation. Je nach Organisationsform besitzt der Projektleiter mehr oder weniger Verantwortung und Befugnisse.
Regressionstests
Selektives, mehrmaliges Testen, um während der Änderung eines Systems eingeschleppte Fehler zu entdecken.
Reine Projektorganisation
Besondere Form der Rahmenorganisation. Für die Dauer eines Projektes werden die beteiligten Mitarbeiter zu einer selbständigen Organisationseinheit zusammengefasst und dem Projektleiter fachlich und disziplinarisch unterstellt.
Ressourcen
Personal, Betriebsmittel und Materialien, die für die Erledigung der Vorgänge in einem Projekt eingesetzt werden.
Ressourcen-/Leistungsgesteuerte Terminplanung
Planungsmethode, bei der die Dauer eines Vorgangs aus dem erforderlichen Arbeitsumfang und den zugewiesenen Ressourcen errechnet wird.
Ressourcenplanung (= Einsatzmittelplanung)
Planung des zeitlichen Einsatzes der an der Projektdurchführung beteiligten Ressourcen, abhängig von ihrer Verfügbarkeit.
Review
Sammelbegriff für Inspektionen, Durchsprachen (Walkthrough), Dokumentkontrollen und andere manuelle Prüfmethoden, bei denen eine oder mehrere Personen die Arbeit einer anderen Person überprüfen, um deren Qualität zu verbessern.
Risiko
Möglichkeit, dass eine Aktivität einen körperlichen oder materiellen Verlust oder Schaden (z. B. Unfall, Terminverzug, Kostenüberschreitung, verärgerte Kunden) zur Folge hat. Ein Risiko ist ein potentielles Problem, d. h. ein Problem, das noch nicht eingetreten ist.
Risikomanagement
Managementtechnik, die sich auf das Erkennen, Analysieren und Beseitigen von Risiken, bevor sie zu Problemen werden, konzentriert.
Rückwärtsrechnung
Berechnung der spätesten Termine, beginnend beim letzten Vorgang und endend beim ersten.
Sammelvorgang
Vorgang, der aus Teilvorgängen besteht und diese zusammenfasst. Die Daten eines Sammelvorgangs (Dauer, Kosten usw.) werden automatisch aus den Daten für die Teilvorgänge ermittelt.
Schnittstelle
Grenze zwischen zwei Programmen, zwei Hardwarekomponenten oder einem Computer und seinem Benutzer. (interface)
Silver Bullet
Ein einzelnes Werkzeug oder eine einzelne Methode, von der eine signifikante Verbesserung der Produktivität erwartet wird.
SLOC (Source Line of Code)
Eine physikalische Zeile oder ein logischer Befehl im ausgelieferten Quellcode eines Programms, ohne Kommentare und ohne Leerzeilen. Weit verbreitetes Maß für die Softwaregröße.
Softwaremanagement
Planung, Organisation, Leitung und Kontrolle von Softwareprojekten.
Spiralmodell
Eine Softwareentwicklung durchläuft mehrmals einen aus mehreren Schritten bestehenden Zyklus mit dem Ziel, frühzeitig Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Pro Zyklus kann dann ein Prozessmodell oder eine Kombination von Prozessmodellen zur Erstellung eines Teilprodukts oder einer Ebene eines Teilprodukts festgelegt werden.
Stakeholder (Anspruchsgruppen)
Personen, Personengruppen und Organisationen, die von einem Projekt betroffen sind oder es beeinflussen, einschließlich Auftraggebern und Benutzern.
Statusbericht
Vom Projektleiter zu erstellende Übersicht über den aktuellen Projektstand (Soll-/Ist-Vergleich von Terminen, Kosten, Aufwänden) als Information für den Auftraggeber. Ein Statusbericht wird in regelmäßigen Abständen oder bei Erreichen bestimmter Meilensteine angefertigt.
System
Ausschnitt aus der realen oder gedanklichen Welt, der sich aus Systemelementen (z. B. Menschen, Produktkomponenten, Baugruppen, Materialien) zusammensetzt, die untereinander in verschiedenen Beziehungen stehen können. Der Begriff System stellt – im Gegensatz zum Begriff Produkt – die Betrachtung von "innen", aus Entwickler- oder Produzentensicht, in den Mittelpunkt.
Systemtest
Test des vollständigen Softwaresystems auf Übereinstimmung mit den Produktanforderungen in der Zielumgebung (Hardware, Systemsoftware). Haupttestverfahren sind Funktions-, Leistungs- und Benutzbarkeitstests. Der Systemtest wird normalerweise ohne den Auftraggeber durch Entwickler und Qualitätssicherer durchgeführt.
Teilvorgang
Vorgang auf der untersten Gliederungsebene eines Netzplans, der nicht weiter unterteilt ist. Teil eines Sammelvorgangs.
Top-down-Methode
Vorgehensweise, bei der mit der hierarchisch höchsten Systemkomponente begonnen und anschließend zu den tieferen Ebenen fortgeschritten wird.
Total Quality Management (TQM)
Führungsmethode einer Organisation, bei der Qualität und Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt gestellt werden und die auf der Mitwirkung aller ihrer Mitglieder beruht.
Validation
Überprüfung der Eignung bzw. des Werts eines Produkts bezogen auf seinen Einsatzzweck ("Hat das Produkt die richtigen Funktionen und Merkmale?").
Verifikation
Überprüfung der Übereinstimmung zwischen einem Produkt und seiner Spezifikation ("Funktioniert das Produkt so wie angegeben?").
V-Modell
Ein um Qualitätssicherungsaktivitäten erweitertes Wasserfall-Modell, ursprünglich für militärische Entwicklungen vorgesehen. Inzwischen gibt es in Deutschland eine Weiterentwicklung, die auch andere Anwendungsklassen abdeckt (Vorgehensmodell der Bundeswehr und Bundesbehörden).
Vorgang
Identifizierbare Aktivität (Arbeitspaket, Mini-Arbeitspaket), die innerhalb einer angemessenen Zeitdauer durchgeführt werden kann. mehrere Vorgänge werden zu Phasen zusammengefasst.
Vorwärtsrechnung
Berechnung der frühesten Termine, beginnend beim ersten Vorgang und endend beim letzten.
Walkthrough (Durchsprache)
Manuelle, informelle Prüfmethode, bei der ein Autor einen oder mehrere Mitglieder des Projektteams, durch ein von ihm erstelltes Dokument oder System führt. Die anderen Teammitglieder stellen Fragen und geben Kommentare über Technik, Stil, mögliche Fehler, Abweichungen von Entwicklungsstandards und andere Probleme ab.
Wartung
Beseitigung von Fehlern und Defekten, die nach der Inbetriebnahme eines Systems auftreten.
Wasserfall-Modell
Sequentielle, stufenweise und dokumentenorientierte Entwicklung eines Softwareprodukts, wobei jede Aktivität in der vollen Produktbreite durchgeführt wird und abgeschlossen sein muß, bevor die nächste Aktivität beginnt.
Zeitabstand
Zeitspanne zwischen zwei Vorgängen, zwischen denen eine Anordnungsbezie-hung besteht. Der Zeitabstand kann positiv (=Verzögerung) oder negativ (=Überlappung) sein.
Zwischenplan
Während eines Projekts gespeicherter Satz, zu einem bestimmten Zeitpunkt gültiger Termine, Ressourcen und Kosten. Der Vergleich eines Zwischenplans mit dem Basisplan und dem aktuellen Plan zeigt den Projektfortschritt und eventuelle Planabweichungen.