Prozessmanagement (PCM)

Lerneinheit 10 - Forum C

Prozessmanagement (PCM)

Lerneinheit 10 - Forum C

Frage in diesem Forum:

Initialisierung von Veränderungen

Sie sind kurz nach Ende des Studiums in einem Sondermaschinenbau-Unternehmen mit etwa 120 Mitarbeitern tätig. Das Unternehmen ist technisch sehr innovativ und hat einen kooperativen Führungsstil. Prozessmanagement wird bisher aber überhaupt nicht eingesetzt - weder Lean Management noch Six Sigma. Zur Verminderung von Verschwendungen möchte Sie die 5S-Methode (vgl. Lerneinheit 2) im Unternehmen propagieren.

Diskutieren Sie die Eignung der verschiedenen auf den Folien 33 und 33 dargestellten Vorgehensweisen zur Initialisierung von Veränderungen (Top-Down, Bottom-Up, Center-Out, Multiple-Nucleus) für dieses Vorhaben.

Diskussionsbeiträge

Siegfried Seibert am 29.01.2021 19:30 Uhr

Einladung zur Beteiligung

Bitte beteiligen Sie sich an der Beantwortung der Frage und posten während der Laufzeit vom Donnerstag 01.01.1970, 00:59 Uhr bis zum Donnerstag 01.01.1970, 00:59 Uhr einen Beitrag.

Die Betroffenen bei der Einführung von 5S sind fast ausschließlich Mitarbeiter auf den unteren Ebenen. Daher sind von dieser Ebene kaum Impulse/Initiativen zu erwarten und der Bottom-Up-Ansatz und der bipolare Ansatz sind am wenigsten geeignet.
Ebenfalls nicht geeignet ist der in vielen Diskussionsbeiträgen empfohlene Multiple-Nucleus-Ansatz, da dieser sich auf (i.d.R. größere) Unternehmen mit Netzwerkorganisationen oder agilen Teamorganisationen bezieht, was hier nicht zutrifft. Darüber hinaus ist dieser Ansatz wegen seiner vielen, voneinander unabhängigen Aktivitäten auch schwierig steuerbar und würde die (kostenerhöhende) Einrichtung zusätzlicher Koordinationsstellen erfordern.
Erfolgversprechend sind der in einigen Beiträgen zu negativ gesehene Top-Down-Ansatz, der in der Praxis am weitesten verbreitet ist (auch in Form des Gegenstromvorgehens) sowie - bei einem kooperativen Führungsklima so wie hier vorgegeben - auch der vom mittleren Management ausgehende Center-Out-Ansatz. Top-Down darf dabei keineswegs mit einem autoritären Führungsstil gleichgesetzt werden. Auch der kooperativer Führungsstil ist in den meisten Fällen Top-Down und sollte nicht mit partizipativem oder demokratischen Führungsstil verwechselt werden.

Philip Kiowski am 10.02.2021 12:14 Uhr

Multiple-Nucleus.Ansatz

Für die vorliegende Unternehmensgröße (mittleres Unternehmen) eignet sich der Multiple-Nucleus-Ansatz. Die Einführung von 5s betrifft die Fertigungsmitarbeiter (Ordnung und Sauberkeit der Produktionsstätte) genau wie die Mitarbeiter des Büros und die Führungskräfte (Ordnung und Sauberkeit der Bürorbeitsplätze). Wenn der Beginn von 5s (sortieren) in allen Hirarchie-Ebenen simultan gestartet wird ist die Wahrscheinlichkeit von Widerständen einzelner Gruppen minimiert. Niemand fühlt sich benachteiligt weil er aufräumen und zum Teil bestimmte Dinge wegschmeißen muss, während andere Arbeitsbereiche weiterhin unordentlich sind. Entsprechend einfacher ist die Einführung von 5s.

Argumentation wenig verständlich, insbesondere vorletzter Satz.

Sandro Wolf am 10.02.2021 12:23 Uhr

Eine Mischung aus Top-Down und Bottom-Up

Es ist anzunehmen, dass die Strukturen eins Sondermaschinenbau-Unternehmens in der Größenordnung von 120 Mitarbeitern eine noch relativ flache Hierarchie aufweist. Das mittlere Management wird (auch aus eigener Erfahrung heraus) hauptsächlich vom oberen Management oder nur wenigen Abteilungsleitern ausgeführt. Fertigung sowie Forschung und Entwicklung bilden den Großteil der Mitarbeiter.

Vorteil eines solchen Unternehmens ist es daher, dass die Eben mit der geringsten Veränderungsbereitschaft (mittleres Management) nur sehr schwach vertreten ist. Jedoch zeigt diese Struktur auch, dass Veränderungen, welche ausschließlich vom oberen Management initialisiert werden nur bedingt durchführbar sind.

Zur Initialisierung von Veränderungen ein Vorgehen rein nach dem Top-Down-Ansatz zu wählen, könnte sich daher als sehr problematisch erweisen, die Gewichtung der Mitarbeiter ist deutlich höher, als die der Geschäftsführung. Zudem ist ein Großteil des Fachwissens direkt bei den Mitarbeitern angesiedelt.

Auch die Besonderheit, dass die Produktion wesentlich von den Mitarbeitern der Forschungs- und Entwicklungsabteilung abhängig ist, sollte als wichtiger Einflussfaktor mit einbezogen werden. Denn nur wenn dasselbe Ziel verfolgt wird und in allen Bereichen umgesetzt wird, kann dies zum Erfolg führen.

Ein kooperativer Führungsstil begünstigt hierbei eine enge Zusammenarbeit von oberem und unterem Management sowie zwischen den einzelnen Abteilungen und ist sehr Vorteilhaft um möglichst viele opponierenden Faktoren die den Wandel beeinflussen von Beginn an herausgefiltert und sie auf ein Mindestmaß zu begrenzen.

Um eine optimale Vorgehensweise zu wählen, könnte daher auf eine Mischung zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz zurückgegriffen werden. Ausgangspunkt sollte hierbei die untere und mittlere Managementebene gemeinsam Bilden, bestehend aus den einzelnen Abteilungsleitern, Teamleitern und weiter Spezialisten, welche mithilfe des oberen Management gezielt eine Problemlösung erörtert.

Dadurch kann gleich zu Beginn in allen Bereichen eine hohe Akzeptanz und Bereitschaft zur Veränderung erreicht werden. Zudem kann durch dieses Vorgehen relativ flexibel vereinzelt auf den Multiple-Nucleus-Ansatz eingegangen werden, um weitere Maßnahmen parallel in Abteilungen durchzusetzen, welche nicht direkten Einfluss auf die eigentlich gewünschte Veränderung haben.

Für mittelständische Unternehmen sehr aufwändig. Aber gut argumentiert.

Anas Labib am 12.02.2021 16:43 Uhr

Bottom Up Ansatz/ Multiple-Nucleus-Ansatz:

Die Umsetzung von 5S Maßnahmen stellt einen tiefgreifenden Eingriff in den Arbeitsalltag der ausführenden Kräfte dar. Hierbei besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich die Arbeiter erhöhten Wiederstand leisten. Ausgehenden von dieser Prämisse, ist der Top-Down Ansatz nicht zu empfehlen, da wie von Herrn Wolf angesprochen die Gewichtung der Mitarbeiter zur Geschäftsführung deutlich höher ist und zudem ist ein Großteil des Fachwissens direkt bei den Mitarbeitern angesiedelt ist. Das führt zu Wiederständen, die die Einführung von 5S erheblich verzögern könnten.

Daher sind Ansätze zu wählen, die die Fachkräfte mit einbeziehen. Hierbei ist zwischen dem Bottom Up Ansatz oder dem Multiple Nucleus Ansatz zu wählen. Beim Bottom Up Ansatz wird an der Basis angesetzt und dadurch resultiert eine hohe Akzeptanz der anzustrebenden Änderung. Dabei muss ein weg gefunden werden, die Fachkräfte für die Einführung zu sensibilisieren dabei könnten Change Agents eine wichtige Rolle übernehmen. Dabei wird ein intrinsischer Wandel hervorgerufen. Der Nachteil dieses Ansatzes ist jedoch der hohe Zeitaufwand.

Mit dem Multiple-Nucleus-Ansatz wird durch eine parallele Einleitung in verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen eine breite Aktivierung erzielt. Da wie laut Herrn Kiowski in allen Hirarchie-Ebenen simultan gestartet wird ist die Wahrscheinlichkeit von Widerständen einzelner Gruppen minimiert. Ergänzend kommt der psychologische Effekt hinzu, dass das gesamte Unternehmen diesen Wandel bewältigt, was ein Team Gefühl suggeriert und dadurch die Akzeptanz für die Einführung der 5S fördert.

Eric Ullrich am 15.02.2021 16:43 Uhr

Diskussion als Multiple-Nucleus-Ansatz

Das Problem beim Initialisieren von Veränderungen ist es nicht eine Idee zu finden, denn die Theorie hält viele Ansätze parat. Es gilt etwas zu finden, wovon es gelingt viele Fachleute in offenen Diskussionen zu überzeugen. Erstens, weil man zum Umsetzen der Veränderungen so wie so jede Menge Unterstützung braucht. Zweitens, weil sich die meisten Fachleute und Führungskräfte sich so wie so oft Gedanken zur Verbesserung des Unternehmens machen. Von daher hat jeder sein eigenes Vorstellen, davon in welche Richtung sich die Firma entwickeln sollte. Die Effizienz der 5S-Methodiken stehen völlig außer Frage, denn in vielen Unternehmen werden sie seit Jahren Sinnvoll eingesetzt. Bei der Implementierung dieses Ansatzes in das Unternehmen würde ich zuerst diese Idee diskutieren, um herauszufinden, wie diese Methodiken dem Unternehmen weiterhelfen können. Außerdem weiß man nach diesen Diskussionen bereits wer für und wer gegen die Idee ist, oder ob es im Falle des Unternehmens evtl. nicht einmal Sinn macht. Da Fachleute Bediener von Anlagen oder Experten im oberen Management sein können, soll dies ebenfalls ein Multiple-Nucleus-Ansatz sein.

Argumentation wenig verständlich und zu allgemein.

Julian Albert am 16.02.2021 18:38 Uhr

Die Eignung verschiedener Vorgehensweisen zur Initialisierung der 5S-Methode

Der kooperative Führungsstil und die mittelständische Unternehmensgröße (120 Mitarbeiter) bieten eine sehr gute Vorrausetzung um die 5S-Methode zu propagieren. Die 5S-Methode verändert die Arbeitsweise aller Unternehmensbereiche tiefgreifend, weshalb eine gute Vorgehensweise zur Initialisierung gewählt werden muss.

Der Bottom-up-Ansatz setzt dabei zwar an den vermeintlich stärksten betroffenen Mitarbeitern (operative Tätigkeiten) an, jedoch bewirkt dieser Ansatz keine ganzheitliche Veränderung im Unternehmen. Ein Veränderungsprozess in dieser Größenordnung muss gezielt und koordiniert stattfinden und bedarf damit der Zustimmung durch das Top-Management. Der Top-down-Ansatz eignet sich ebenfalls nur unzureichend für die Einführung der 5S-Methodik. Das Top-Management würde bei diesem Ansatz massive Veränderungen vornehmen und durch unzureichende Partizipation mit anderen Unternehmensbereichen, kann sich starker Widerstand bilden. Dieser Widerstand entsteht durch den großen Eingriff in die Arbeitsweise, ohne dass andere Unternehmensberieche in der Entscheidung mit eingebunden wurden. Diese beiden Ansätze erzielen außerdem eine zu lokal begrenzte Wirkung für eine ganzheitliche Veränderungsmaßnahme. Das mittlere Management ist in beiden Ansätzen erst spät involviert und könnte durch ihre üblicherweise skeptische Haltung für Veränderungen die Einführung der 5S-Methode verhindern.

Möglicherweise sinnvoll wäre der Center-Out-Ansatz. Die Abteilungsleiter haben eine enge Verbindung zum Top-Management und zu den Mitarbeitern, wodurch sie die Vorteile der 5S Methodik in alle Bereiche des Unternehmens kommunizieren können. Die Anzahl der Mitarbeiter in dieser Hierarchieebene ist meist überschaubar (mittelständiges Unternehmen), sodass kein großer Aufwand entsteht, diese zu kontaktieren und zu überzeugen. Da die Abteilungsleiter jedoch meist skeptisch gegenüber Veränderungen sind, könnte dieser Ansatz schon im Ansatz scheitern. Als junger Neuling in der Firma, der gerade sein Studium beendet hat, sinkt nochmals die Wahrscheinlichkeit die skeptischen Verantwortlichen des mittleren Managements überzeugen zu können.

Der vielversprechendste Ansatz für diese Einführung ist wohl der Multiple-Nucleus-Ansatz. Mit diesem Ansatz erreicht man eine breite Aktivierung des gesamten Unternehmens, indem parallel in verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen die Vorteile des 5S diskutiert werden. Dadurch erlangt man während der Einführung eine breite Unterstützung in allen Ebenen und es können sich nur vereinzelt Widerstände bilden. Da die 5-S Methode Veränderungen im Geschäftsalltag aller Unternehmensbereiche mit sich bringt, können sich diese aktiv in den Veränderungsprozess einbringen.

Quellen:

https://lehrbuch-psychologie.springer.com/sites/default/files/atoms/files/web-exkurs.004.01.pdf https://organisationsberatung.net/wp-content/uploads/changemanagement_-_www.OrganisationsBeratung.net__.pdf

Sehr differenzierte und überwiegend gute Argumentation, auch wenn daraus am Schluss eine ungeeignete Empfehlung abgeleitet wird.

Nico Huhn am 16.02.2021 18:38 Uhr

Multiple-Nucleus-Ansatz zur Erhöhung der Verbundenheit mit dem Projekt und dem Unternehmen

Die Einführung eines Six Sigma Projekts wie der 5S-Methode in einem Unternehmen, welches bisher noch keine Berührungspunkte mit Lean Management oder Six Sigma hatte, ist sicherlich ein großes Vorhaben. Die anstehenden Veränderungen betreffen das gesamte Unternehmen. Daher ist es besonders wichtig die gesamte Belegschaft bei der Umsetzung dieses Vorhabens zur aktiven Mitarbeit anzuregen. In diesem Szenario besteht kein großer Zeitdruck und es ist eine hohe Partizipation der Mitarbeiter erwünscht. Da der Top-Down-Ansatz bei der Belegschaft häufig auf Widerstand stoßen kann, sollte dieser nicht gewählt werden. Die Einführung von 5S stellt auch kein dringendes operatives Problem dar, der Bottom-Up-Ansatz sollte daher auch nicht gewählt werden.

Nun muss zwischen Center-Out und Multiple-Nucleus-Ansatz abgewogen werden. Beide Methoden eignen sich zunächst für die Einführung eines 5S Systems im Unternehmen. Beide dieser Methoden sorgen im besten Fall für eine breite Akzeptanz der Maßnahmen im Unternehmen. Wenn nun die Wünsche der Mitarbeiter für die Umsetzung des Six Sigma Projekts berücksichtigt werden sollen (was die Arbeitsmoral und die Verbundenheit mit dem Projekt und dem Unternehmen) sicherlich steigert, eignet sich meines Erachtens nach der Multiple-Nucleus-Ansatz mit seiner breiten Aktivierung des gesamten Unternehmens am besten und wird das Projekt mittel- bis langfristig am erfolgreichsten einleiten.

Niklas Fröhlich am 16.02.2021 18:52 Uhr

Bipolare Strategie oder Multiple-Nucleus Ansatz

Eine Vorgehensweise, welche in den vorherigen Einträgen wenig behandelt wurde ist die Center-Out oder auch Keil-Strategie. Hierbei wird der Prozess der Veränderung beim mittleren Management angesetzt, dies bietet den Vorteil des besseren Informationsaustausches, da die Anzahl der Organisationsmitglieder im mittleren Management relativ gering ist. Von hieraus ist es möglich die Veränderung bzw. Verbesserung schnell nach oben und nach unten auszubreiten. Dabei spielt der Bezug zum Top-Management und das Wissen über die Abläufe im Unternehmen, aber auch das Engagement des mittleren Managements eine erhebliche Rolle (vgl. Kauffeld 2014 und Blaschke o.J.).

Da jedoch in den vorherigen Beiträgen besprochen wurde, dass das mittlere Management eine geringe Veränderungsbereitschaft aufweist, aber bei diesem Ansatz ein hohes Engagement des mittleren Managements essenziel ist, bietet sich dieser Ansatz in diesem Fall meiner Meinung nach weniger an. (vgl. Kauffeld 2014)

Die Vorteile einer bipolaren Strategie, wie von Herr Wolf diskutiert, oder des Multiple-Nucleus Ansatzes bieten in unserem Fall einen größeren Spielraum und sind in meinen Augen gut geeignet, um die 5S-Methode zu etablieren.

Quellen:

Kauffeld, S. (2014). Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie für Bachelor.

 	Springer-Verlag: Berlin Heidelberg
 	Web-Exkurs: https://lehrbuch-psychologie.springer.com/sites/default/files/atoms/files/web-
 	exkurs.004.01.pdf Zugriff: 16.02.2021; 16:15)

Blaschke, J. (o.J.). Organisationsentwicklung als Prozess von Veränderungen /

 	3.1 Die richtige Einstiegsstrategie 
 	https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/organisationsentwicklung-als-
 	prozess-von-veraenderungen-31-die-richtige-
 	einstiegsstrategie_idesk_PI42323_HI1520469.html (Zugriff: 16.02.2021; 16:30)

Simon Anthrakopoulos am 17.02.2021 10:05 Uhr

Kooperativer-Führungsstil = Multiple-Nucleus = Akzeptanz

Das Unternehmen weist einen kooperativen Führungsstil auf. Dies bedeutet, dass sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter an der Ideen Findung und Entwicklung beteiligt sind. Daraus ergibt sich, dass die beste Möglichkeit für die erfolgreiche Einführung der 5S-Methode, die Vorgehensweise des Multiple-Nucleus ist. Die Multiple-Nucleus Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie das gesamte Unternehmen aktiviert und parallel verschiedene Abteilungen und Hierarchieebenen auf die Umstellung der 5S-Methode vorbereitet. Die 5S-Methode hat zum Ziel die Eliminierung von Verschwendung am Arbeitsplatz durch Ordnung und Sauberkeit zu erreichen. Hierdurch ist es zwingend erforderlich für eine erfolgreiche Einführung und spätere Akzeptanz der 5S-Methode im gesamten Unternehmen, sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter mit einzubeziehen. Die Mitarbeiter im sind sozusagen die Exekutive des Unternehmens und diese betrifft später bei der Produktion die Umstellung durch Veränderung des eigenen Arbeitsplatzes am stärksten. Daher bleibt nur Multiple-Nucleus zu erfolgreicher Einführung.

Johannes Glöckner am 17.02.2021 10:58 Uhr

Multiple-Nucleus oder Center-Out

Center-Out hat den Vorteil, dass das Middle-Management täglich Kontakte sowohl zu dem Top-Management als auch zu dem in der Produktion direkt tätigen Personal hat. Somit ist das Middle-Management trotz kooperativen Führungsstiles vertrauter mit den Tätigkeiten und Abläufen dieser Ebenen als das Top und Bottom zueinander. Dies kann sich bei der späteren Implementierung in den anderen Hierarchieebenen als Hilfreich erweisen. Natürlich besitzt der Multiple-Nucleus Ansatz ebenso diesen Vorteil, benötigt jedoch eine höhere Manpower, da eben Änderungen parallel in allen Hierarchieebenen umgesetzt werden müssen. Das Middle-Management in einem 120 Mitarbeiter großem Betrieb sollte jedoch überschaubar groß sein. Dies könnte dabei helfen die Änderungen zuerst in einem kleinen Kreis mit vergleichsweise geringem Aufwand zu etablieren sowie Erfahrungen zu sammeln. Die Center-out Vorgehensweise ermöglicht somit im Vergleich zu dem Multiple-Nucleus ein langsameres Vorgehen, was jedoch zugunsten der benötigten Manpower geht. Dies kann je nach Auslastung des Unternehmens durchaus seine Vorteile haben, da selbst etablierte Verfahren nach der Einführung anfangs für eine erhöhte Belastung aller Mitarbeiter sorgen können. Da die Vorteile des Multiple-Nucleus Ansatzes bereits ausführlich von den vorherigen Beiträgen geschildert wurden würde ich die Entscheidung welcher der beiden Ansätze genutzt wird von der derzeitigen Auslastungslage des Unternehmens aus machen.

Center-Out-Ansatz wird gut argumentiert.

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